Foto: Manfred Schellhammer

Dr. W. Georg Olms

Mitgliederversammlung 2013

 

Heute haben wir uns zu bedanken bei Familie Michael Ponnath. Ich denke, wir brauchen nicht nach Worten der Anerkennung und des Lobes zu suchen. Sie alle haben den bestechenden Hengst- und Stutenbestand und die Nachzucht gesehen und erlebt. Dazu können wir nochmals gratulieren und sagen herzlichen Dank für die gekonnte Kommentierung durch unser Vorstandsmitglied Dr. Astrid von Velsen-Zerweck, Landoberstallmeisterin des Haupt- und Landgestüts Marbach, und natürlich auch Herrn Ponnath, der uns mit den bedeutenden Abstammungen vertraut gemacht hat. Es freut uns besonders, liebe Frau von Velsen, dass Sie uns verbunden sind, und dies insbesondere auch in der Nachfolge von Landoberstallmeister Dr. Georg Wenzler, er war seinerzeit auch Vorstandsmitglied, Landoberstallmeister Dr. Wolfgang Cranz und Landoberstallmeister Dr. Helmut Gebhardt, das hat also schon Tradition.

Das Jahr 2012 bis 2013 hier im Zeitraffer. Am Anfang der Frankfurter Buchmesse, am 10. Oktober letzten Jahres, folgten mehrere Vorstandsmitglieder der Einladung zu dem festlichen Dinner zu Ehren des Emirs von Sharjah, Seiner Hoheit Sheikh Dr. Sultan bin Mohammed Al Qasimi anlässlich der Präsentation des Bandes II seiner Autobiographie, in der er übrigens auch auf seine Begegnung mit unserem früheren Ehrenpräsidenten Douglas Marshall zu sprechen kommt, nicht ohne dabei dem Nazeer-Sohn Morafic Bewunderung zu zollen. Als Ehrengäste konnten wir etliche Generalkonsuln arabischer Länder, den bisherigen Präsidenten der Union der wissenschaftlichen Akademien Deutschlands, Professor Clemens Zintzen, übrigens unser Mitglied, die Präsidenten und Generalsekretäre von vier verschiedenen Deutsch-Arabischen Gesellschaften und keine Geringeren als Peter Scholl-Latour und Martin Walser begrüßen.

Ihr Vorsitzender folgte im November der Einladung eines der Sheikh Zayed-Söhne. Ich hatte um einen Termin gebeten, um ihn zu animieren, die Tradition der Royal Stables wieder aufleben zu lassen. 

Ich wollte ihn dafür gewinnen, jetzt mit asilen Pferden einen neuen Start zu wagen. Seine Antwort war: Die asilen Ägypter werden ja heute nur noch auf Schönheit gezüchtet, die kann man nicht reiten, Rücken, Hals, Kruppe, Beine alles entspricht nicht den Pferden, die man unter dem Sattel haben kann. 

Nun wäre es für mich unhöflich gewesen zu sagen, Your Highness, that’s wrong. Zum einen gibt es da die Problematik, dass er nicht so ganz Unrecht hat, die beiden Vortragenden kommen sicherlich darauf zu sprechen. Ich habe mir geholfen zu sagen: Es gibt aber Ausnahmen, zum Beispiel sind da die Old Egyptians, insbesondere die Babson-Pferde, zum Teil mit der Turfa-Abstammung. Nachdem ich ihm sämtliche Faktoren, die für die Bedeutung der Beduinenzucht, für die eigentliche Qualität des Asil Arabers sprechen. vorgetragen hatte, lenkte er ein und fragte: Wie können Sie mich überzeugen? Ich antwortete: „Wir werden im Jahre 2014 unseren nächsten Asil Cup durchführen, und es wäre uns eine Ehre, könnte Eure Hoheit die Schirmherrschaft übernehmen. Bei dieser Gelegenheit wäre dann die Möglichkeit, Sie von der Rittigkeit unserer Asilen zu überzeugen.“ Ich konnte den Sheikh Zayed-Sohn übrigens noch mit einer Anekdote erheitern. In Anlehnung an ein Jünger-Zitat heißt es: „Viele Laufsteg-Champions sind wie kalifornische Äpfel, wunderschön anzusehen, aber wenn man hineinbeißt, schmecken sie fade“. Die Übernahme des Patronats wurde uns dann spontan von ihm zugesichert, und gerade kam vor einigen Tagen die Nachricht, dass er mich zu einem neuen Termin erwartet. Hoffen wir, ihn für unsere Vorschläge zu gewinnen. Es ist jetzt unser aller Aufgabe, einen Teil unserer Pferde unter den Sattel zu nehmen und ohnehin bei unserer Zucht die Reitpferdeeigenschaften besonders zu berücksichtigen. Die genetischen Anlagen gibt es noch, es gilt, sie im wahrsten Sinne des Wortes wieder zum Leben zu erwecken.

Dass wir alle mehr oder weniger von der Ausstrahlung unserer Asilen fasziniert sind, ist nun einmal Fakt. Der Asil Club wird zwar nicht ganz daran vorbeikommen, auch die Schönheit des arabischen Pferdes zu werten; das muss nicht gerade unter dem Aspekt „Most Classic Head“ geschehen, aber „Most Classic Type“ könnte gesondert bewertet werden. 

Das Hauptgewicht sollte unter Beachtung der Maßstäbe erfolgen, wie sie seither anhand einer Körung durch die Landstallmeister sinnvoll war. Dass wir uns der Schönheit unserer Asilen aber nicht schämen sollten, dazu als Balsam ein Text von keinem Geringeren als von Plato: „Die Schönheit steht nicht höher als die anderen Ideen, aber sie leuchtet durch das Auge, dem hellsten unserer Sinne, heller als alle anderen Urbilder durch die Körperlichkeit.“

Dies dann angemessen zur Geltung zu bringen, also unter Verzicht auf alle Fisimatenten, ist eine hehre Verpflichtung. Gegen das törichte, ja geradezu peinliche Gebaren zum Teil schon vor und während der Vorstellung der Pferde auf einer Schau, insbesondere auch gegen die extreme Streckhaltung haben wir uns immer gewehrt und werden es noch konsequenter tun.

Da trifft es sich, dass just in den letzten Monaten jemand die Stimme erhebt und für eine Umkehr, zumindest für eine Einkehr plädiert. Herr Philippe Paraskevas, unser griechischer Ägypter, wird uns also anschließend diesbezüglich einiges zu sagen haben, ebenso wie unsere verehrte Frau Anita Enander. 

Zur Equitana ein Text, den mir Frau Danielle Merzbach vorgegeben hat, sie hat schließlich den Asil Club-Stand in bewährter Manier betreut: Vom 16. Bis 24.3. fand wieder der Welt größte Pferdemesse in Essen statt, an der der Asil Club auch dieses Mal teilnahm. Ein paar neue Mitglieder konnten für den Asil Club gewonnen werden. Leider wurden auch in diesem Jahr keine Asilen auf der Messe gezeigt werden. Die späten Abfohltermine waren nur eine Ursache. Eine Rassepräsentation mit harmonischen Bildern und ausgeglichenen Vertretern unserer Asilen unter dem Sattel, die sich in den Ringen in den drei Gangarten präsentieren und vielleicht, aber nicht notwendigerweise, noch sportliche Erfolge in den Disziplinen Western, Dressur oder Distanzritt vorweisen können, wäre außerordentlich wünschenswert. Und schließlich ist eine solche Präsentation auch Werbung für das teilnehmende Gestüt. Die am arabischen Pferd sehr interessierten Besucher wünschen sich letztendlich reitbare und gelassene Pferde und würden solche auch kaufen.“ 

Wie schon angekündigt, planen wir die nächste Asil Araber Dokumentation, also Asil Araber, Arabiens edle Pferde, Band VII, ebenfalls in deutscher, englischer und arabischer Sprache, im nächsten Jahr vorzulegen. Die Einladungen dazu erhalten Sie im Laufe der nächsten Monate. Eine weniger umfangreiche Fassung durch den Verzicht auf Parallelsprachen soll in chinesischer Sprache erscheinen. Diese Anregung kommt von unserem neuen Mitglied, von dem ich noch berichten werde. Und denken Sie daran, der Stutbuch-Teil unserer Bände sollte auch Stutbuch-gerecht sein, also das jeweilige Pferd in seiner Gänze zeigen, hilfsweise in der Bewegung, zusätzlich gern ein Kopffoto. 

Nun zu dem Austragungsort des nächsten Asil Cups.

Nach Prüfung mehrer anderer Gelegenheiten, haben wir jetzt die Anregung von Frau Vollberg aufgenommen und wollen uns jetzt auf die Fürstlich Castell‘sche Domäne festlegen. Der Termin 29.-31. August 2014 ist dort für eine Veranstaltung möglich. Ich erhielt vorgestern den Anruf von Erbgraf Ferdinand zu Castell-Castell. Wir haben verabredet, in Kürze vor Ort die Gespräche zu führen. Ich denke, wir hätten für alle Teile, angefangen von dem hohen Anspruch des Abu Dhabi Sheikhs, eine Anlage, die dem Anspruch an die Qualität unserer Asil Cups International mehr als standhält. Und diesen hohen Anspruch gilt es zu erfüllen. Ich erinnere daran, dass nicht nur Oberlandstallmeister Dr. Cranz sagte: „Der Asil Cup International ist für mich die großartigste Araberschau, die ich kenne.“ Und er hat das nicht nur auf Deutschland bezogen. Mit fiebernder Spannung werden möglicherweise einige von Ihnen auf unseren Kommentar oder gar den Anstoß zu einer Diskussion, die Texte in einigen Foren betreffend, warten. Ich muss Sie enttäuschen. Der Vorstand hat beschlossen, es bei der Klarstellung, die wir auf der Webseite des Asil Clubs publiziert haben, zu belassen. Der Text wurde von unserem Asil Club-Mitglied Rechtsanwalt Edmund Bayer in einigen Punkten neu formuliert und findet sich auf unserer Homepage zum Thema Foren.

Meine Damen und Herren, unser Asil Club hat sich seither immerhin seit 1974 dadurch ausgezeichnet, dass man respektvoll, ich darf sagen freundschaftlich, miteinander umgeht, und dabei soll es auch bleiben. Wenn sich in den Foren jemand von unseren Mitgliedern im Ton vergriffen hat, so bedauern wir das nicht nur, wir werden intern, wohl bemerkt intern, die Betreffenden zur Rechenschaft ziehen.